Obwohl letztlich doch kein Chefkoch aus Tobin wurde, blieb er seinem liebsten Hobby, der großen Leidenschaft zum Kochen, treu. Als er 1995 von Ohio nach Karlsruhe zog, musste er sich mit seiner neuen Umgebung und den dort erhältlichen Produkten erstmal vertraut machen. Es entstand eine lange Liste von Produkten aus den USA, die er in Deutschland einfach nicht bekommen konnte und ganz oben auf der Liste stand: Barbecue-Sauce. Die Auswahl der damals in den deutschen Supermarktregalen verfügbaren Barbecue-Saucen war überschaubar und keine der Saucen konnte Tobins Gaumen zufriedenstellen.

Für ihn wurde es zu einer Art Hobby, nach weiteren BBQ-Saucen zu suchen und diese durchzuprobieren, in der Hoffnung, eine schmackhafte und passende Sauce zu finden. Da ihn keine Sauce wirklich zufrieden gestellt hatte, er aber in Deutschland bleiben wollte, musste er eine dauerhafte Lösung finden, um seine zukünftigen BBQ-Bedürfnisse zu befriedigen. Eine Zukunft ohne BBQ-Sauce war für Tobin unvorstellbar – das konnte und wollte er nicht akzeptieren.

Auch wenn er bis dahin in seinem Leben die Gelegenheit hatte, einige Gerichte zu kreieren, BBQ-Sauce gehörte nicht dazu. Also begann Tobin herumzuexperimentieren und nach ein paar Versuchen konnte man die Richtung erkennen, in die sich seine erste Sauce entwickeln würde. Heute gibt Tobin offen zu, dass seine ursprüngliche Intention rein egoistischer Natur gewesen war: seine erste Sauce sollte vor allem IHN und SEIN Bedürfnis nach BBQ-Sauce zufriedenstellen. Kurz nachdem er seine erste Sauce perfektioniert hatte, lud er seine neue Familie zum Abendessen ein und stellte seine Sauce zu den anderen auf den Tisch.

Die große Begeisterung über seine Eigenkreation überraschte ihn. Nach diesem Abend beschloss Tobin, etwas größere Mengen zu kochen und seine Saucen als kleine Mitbringsel zu Familienbesuchen mitzunehmen. Mit der Zeit wurde er immer öfter von Freunden und Verwandten gefragt, ob er etwas mehr von seiner Sauce mitbringen könnte, damit sie sie auch anderen Gästen, ihren Freunden und sogar Kollegen anbieten konnten. Die Nachfrage nach der Sauce wuchs und Tobin beschloss, sich Küchengeräte zuzulegen, die die Zubereitung größerer Mengen der Sauce vereinfachten oder sogar erst ermöglichten. Als er seine Sauce auch mit zu Key-Work brachte, wuchs die Fan-Gemeinde weiter und mit ihr auch die Anzahl der Menschen, die Tobin mit Feedback und Inspiration versorgten.

Spätestens jetzt musste ein Name her und so taufte er seine erste Sauce „Tobin’s Favourite Homemade BBQ Sauce“, da es seine absolute Lieblingssauce ist. Sie ist für alle geeignet, die ihrem Essen den letzten Pfiff verpassen möchten und passt hervorragend zu Lachs vom Grill oder aus dem Smoker. Aber wie es mit Saucen nun mal so ist: sie passte doch nicht zu jedem Gericht und es fehlten weitere Geschmacksrichtungen, die Tobin mit anderen Gerichten kombinieren konnte.



Für ihn war klar: seine nächste Sauce sollte rauchiger schmecken und, mit dem rauchig-scharfen Aroma von Chipotle, zu einem rauchig-scharfen Geschmackserlebnis werden. Nach vielen Versuchen hatte er es geschafft und war mit dem Rezept für seine zweite Sauce zufrieden. Er nannte sie „Tobins Smokin‘ Jack BBQ Sauce“. „Jack“ wegen der bekannten Whisky-Marke und auch zu Ehren seines Großvaters, den alle nur Jack nannten. Tobins Großvater Jack war Zigarrenraucher, weshalb er den Namen für eine süß-scharfe Sauce mit intensiven rauchigen Noten sehr passend fand. Seine „Smokin‘ Jack BBQ Sauce“ wollte er insbesondere für Spare Ribs und Pulled Pork oder Pulled Turkey nutzen. Smokin‘ – der Name ist Programm und die Sauce eignet sich wunderbar als Topping auf Rippchen oder auch als Grundzutat für Marinaden.

Die Zeit verging, Key-Work wuchs und die Saucen-Gemeinde wuchs ebenfalls.

Mittlerweile hatte sich zwischen der Familie, die sein Lieblingsrestaurant „Erasmus“ (www.erasmus-karsruhe.de) betrieb, und Tobin eine enge Freundschaft entwickelt. Als der Küchenchef des Erasmus, Marcello Gallotti, Tobin fragte, ob er mit ihm ein Pulled-Pork-Gericht für die Speisekarte des Biergartens kreieren wollte, war das für Tobin der Anlass, Saucenrezepte mit neuen Geschmacksrichtungen zu entwickeln und das Sortiment durch weitere Saucen zu ergänzen.



Die Geschmäcker der Saucen-Freunde sind verschieden, manche mögen es scharf und würzig, andere rauchig und wieder andere süß und fruchtig. Damit er jedem Gaumen und zu jeder Gelegenheit die passende Sauce anbieten konnte, ließ sich Tobin von den typischen BBQ-Saucen aus den verschiedenen Regionen der USA inspirieren und entwickelte daraus weitere sieben Saucenrezepte. Um die richtige Sauce zum Pulled-Pork auszuwählen, lud Marcello Freunde und Familie zum Pulled-Pork-Essen mit Saucen-Tasting ein. „Tobin’s Heartland BBQ Sauce“ wurde von den Testern zum Sieger gekürt und das Pulled-Pork-Gericht mit der Heartland-Sauce in der damaligen Saison zum absoluten Renner im Biergarten des Erasmus.

Die Heartland-Sauce vereint verschiedene Geschmacksrichtungen und ist daher so beliebt, sie ist würzig, aber nicht übermäßig scharf, schmeckt Kindern und ist eine Sauce für die ganze Familie. Man kann jedes Gericht, zu dem BBQ-Saucen passen, mit „Tobin’s Heartland BBQ Sauce“ verfeinern. Für alle, die besonders rauchige BBQ-Saucen bevorzugen, gibt es die Saucen „Heartland“ und „Favourite“ auch mit stärkerer Rauch-Note.

Tobins nächstes Rezept wurde zu einem kleinen Überraschungserfolg: „Rhubarb BBQ Sauce“. Eine sehr fruchtige Sauce, die gesunden Rhabarber gekonnt in Szene setzt. Eigentlich wollte er nur mit etwas exotischeren Zutaten wie Rhabarber herumexperimentieren, doch das unglaublich positive Feedback auf diese Sauce haute ihn um. Die „Rhubarb BBQ Sauce“ passt perfekt zu Geflügel, Schweinefleisch und sogar zu Wildgerichten.